84 Prozent der Menschen in NRW lehnen Krankenhausschließungen ab

Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der SPD-Fraktion im Landtag NRW ergeben hat, wünscht sich ein Großteil der Menschen in Nordrhein-Westfalen eine ortsnahe Krankenhausversorgung. 84 Prozent der Befragten lehnten es demnach ab, dass einzelne Krankenhäuser in NRW geschlossen werden.

Die SPD-Abgeordnete im Kreis Mettmann, Elisabeth Müller-Witt, sieht den aktuellen Krankenhausplan der schwarz-gelben Landesregierung in krassem Widerspruch zu dieser vorherrschenden Ansicht. „Die gute und sichere Versorgung, die sich die Menschen zurecht wünschen, ist gefährdet“, so Müller-Witt. „Durch die Pläne der Landesregierung drohen Klinik-Schließungen.“

Den Plänen der Landesregierung stehe ein wachsender Versorgungsbedarf gegenüber. Wie aus Daten des statistischen Landesamtes hervorgeht, stieg die Zahl der stationär behandelten Kranken in NRW vom Jahr 2010 bis zum Jahr 2019 um mehr als zehn Prozent. 2010 waren es knapp 4,2 Millionen Menschen. 2019 waren es mehr als 4,6 Millionen Menschen.

Die SPD-Fraktion wolle dem wachsenden Bedarf gerecht werden. „Wir lehnen einen Kahlschlag in der Krankenhauslandschaft ab“, sagt Müller-Witt. „Die Corona-Pandemie hat uns schließlich gezeigt, dass ein leeres Krankenhaus-Bett kein Skandal, sondern eine wichtige Reserve und Absicherung in der Not ist.“

Müller-Witt unterstützt daher einen Aktionsplan ihrer Fraktion, der auch im Kreis Mettmann die Gesundheitsversorgung stärken soll. „Wir wollen, dass eine wohnortnahe und gut erreichbare Grundversorgung sichergestellt ist“, meint Müller-Witt. Dafür müssten ambulante und stationäre Versorgung miteinander verzahnt sein. „Eine gute Krankenhausplanung berücksichtigt also die Versorgungsstruktur hier bei uns vor Ort“, so die Abgeordnete weiter.

Zudem wolle die SPD-Fraktion für Entlastung beim Krankenhaus-Personal sorgen. Viele Pflegerinnen und Pfleger seien schon ohne die Folgen der Pandemie überlastet und unterbezahlt. „Die Arbeitsbedingungen müssten attraktiver werden – mit besseren Löhnen und einer Personalbemessung, die dem tatsächlichen Arbeitsaufwand entspricht. Davon profitieren nicht nur die Pflegerinnen und Pfleger, sondern auch die Patientinnen und Patienten“, so Müller-Witt.