Wir stärken die berufliche Bildung
Kein Jugendlicher darf von der Schule in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Wir wollen für alle jungen Menschen, die eine Ausbildung beginnen wollen, einen Platz sicherstellen.
Deshalb werden wir:
- Jedem jungen Menschen, der einen Ausbildungsplatz will, ein Angebot machen:
Unser erfolgreiches Landesprogramm Kein Abschluss ohne Anschluss werden wir fortsetzen und für Jugendliche und junge Erwachsene ohne Schulabschluss das Recht auf eine zweite Chance auch über das 18. Lebensjahr hinaus sicherstellen. - Die Attraktivität der beruflichen Ausbildung erhöhen: Wir wollen für einen stärkeren Praxisbezug des Abiturs an Berufskollegs sorgen, um die Übergangsquote von Jugendlichen in die Ausbildung zu erhöhen. Wir wollen zudem die Kooperation unterschiedlicher Bildungsinstitutionen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Modellregionen fördern.
- Die soziale Lage von Auszubildenden verbessern: Wer die Ausbildung attraktiver gestalten will, muss die soziale Lage von Auszubildenden verbessern. Wir werden deshalb darauf drängen, dass die Verkehrsverbünde ein vergünstigtes Ticket für Azubis – gemeinsam mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern und analog zum Semesterticket – anbieten und für die Schaffung von günstigem Wohnraum für Auszubildende (beispielsweise auch in Wohnheimen) sorgen.
- Unsere Berufskollegs fit für die Digitalisierung machen: Entsprechend den digitalen Anforderungen, denen schon Auszubildende im Betrieb begegnen, werden wir die Berufskollegs adäquat technisch ausrüsten und die Bildungspläne der jeweiligen Ausbildungsberufe entsprechend regeln. Dabei können regionale Lernfabriken als ein fachlich ergänzender außerschulischer Ausbildungsort dienen.
- Demokratie und Toleranz fördern: Wir werden den Anspruch auf Bildungsurlaub für Auszubildende auf fünf Tage pro Jahr ausweiten und eine grundsätzliche Gleichstellung mit dem NRW-Bildungsurlaub aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer prüfen.
- Fachkräfte für das Handwerk der Zukunft gewinnen helfen: Wir werden das Handwerk mit einer Image-Kampagne unterstützen, damit handwerkliche Arbeit und ihre gesellschaftliche Bedeutung wieder höhere öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung erfahren. Auch die Karrierechancen im Handwerk müssen besser bekannt gemacht und gefördert werden, um jungen Menschen eine breite Orientierung für ihre berufliche Entwicklung zu geben und das Fachkräftepotenzial für das Handwerk zu stärken. Die handwerkliche Meisterausbildung, als zentralen Bestandteil der Sicherung von Qualität und des beruflichen Aufstiegs, werden wir deshalb stärken und gemeinsam mit dem Handwerk Wege erarbeiten, bestehende Zugangshürden, wie etwa zu hohe Gebühren, abzubauen. Die Meisterausbildung soll wie der Master an der Hochschule kostenfrei werden. Das Land wird deshalb die Kosten übernehmen, die Meistern bei ihrer Ausbildung nach Abzug des bewährten Meister-BAföG und anderer Förderungen entstehen.
Wir schaffen beste Bedingungen für ein erfolgreiches Studium
Gutes Studieren ist mit uns keine Frage des Geldes. Volle Chancengleichheit beim Zugang zum Studium und beste Studienbedingungen dürfen kein Gegensatz sein. Wir setzen auf Gebührenfreiheit, hohe Qualität und beste Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studium. Das ist unser Erfolgsrezept.
Deshalb werden wir:
- Investitionen in die Hochschulbildung auf hohem Niveau verstetigen: Wir werden unsere Ausgaben für die Hochschulen auf hohem Niveau halten und sicherstellen, dass die hierzu zur Verfügung stehenden Bundesmittel vollständig abgerufen werden können.
- Die Studierbarkeit an unseren Hochschulen verbessern: In jeder Region des Landes werden wir Talentscouts für die berufliche und akademische Ausbildung etablieren und unser Programm Erfolgreich Studieren fortsetzen und, wo möglich, ausbauen. Die gezielte Gestaltung der Studieneingangsphase und wirksame Maßnahmen gegen den Studienabbruch sind notwendig, um ein erfolgreiches Studium zu fördern.
- Die notwendige Neuordnung der Akkreditierung gestalten: Dabei werden wir unter anderem darauf achten, dass die Studierbarkeit von Studiengängen im Vordergrund steht, dass es kein zu ausdifferenziertes Studiengangangebot gibt, welches Vergleichbarkeit und die gegenseitige Anerkennung verhindert, und dass es ein wissenschaftsgeleitetes Verfahren gibt. Insgesamt müssen die Mobilität von Studierenden und die Möglichkeiten der gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen verbessert werden.
- Gute Lehre besser fördern: Eine hervorragende Lehre ist eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium. Wir wollen deshalb, dass gute Lehre in Zukunft stärker gefördert wird und die Hochschulen das Lehrpersonal in der Breite zu guter Lehre anregen können.
- Für ein ausreichendes Masterplatzangebot sorgen: Wir wollen die Akzeptanz des Bachelors erhöhen und so mehr Absolventinnen und Absolventen den Weg in den Beruf ermöglichen und gleichzeitig Masterstudienplätze weiter ausbauen.
- Finanzielle Hürden für die Aufnahme eines Studiums senken: Mit uns ist klar: Wir lehnen weiterhin jegliche Form von Studiengebühren für die Hochschulen in NRW ab. Gegenüber dem Bund setzen wir uns dafür ein, dass das BAföG weiterhin bedarfsgerecht angepasst und dynamisiert wird. Zudem machen wir uns für die weitere Flexibilisierung des BAföG stark: Die Gruppe der Bezugsberechtigten muss erweitert werden, und wir brauchen tragfähige Lösungen für Menschen, die sich im Übergang zwischen zwei Studiengängen befinden oder beispielsweise in Teilzeit studieren.
- Den Rahmen für Gute Arbeit an den Hochschulen setzen: Auf der Grundlage des Rahmenkodex Gute Beschäftigungsbedingungen für das Hochschulpersonal geben wir mehr Planungssicherheit. Das Thema Gute Arbeit an Hochschulen werden wir weiter vorantreiben und treten so dafür ein, dass befristete Beschäftigung und sehr kurze Verträge an unseren Hochschulen eingedämmt werden.
- Für mehr Gleichstellung sorgen: Die Gleichstellung der Geschlechter an den Hochschulen werden wir weiter vorantreiben. Auch hier wollen wir alle Talente fördern. Ein Schwerpunkt wird dabei die Gleichstellung im Bereich der Medizin sein.
- Demokratie und Selbstverwaltung stärken: Die akademische Selbstverwaltung werden wir weiterhin fördern und für eine angemessene Vertretung aller vier hochschulischen Gruppen in den Hochschulgremien sorgen. Wir stehen für die studentische Selbstverwaltung ein, die einen wichtigen Beitrag zur lebendigen Demokratie an unseren Hochschulen leistet.
Den vollständigen NRW Plan finden Sie hier:
- Kurzfassung: Unser Regierungsprogramm für NRW 2017-2022 (PDF)
- Langfassung: Unser Regierungsprogramm für NRW 2017-2022 (PDF)
- Leichte Sprache: Wahlprogramm zur Landtagswahl von der SPD Nordrhein-Westfalen (PDF)