Bericht über die sitzungsfreie Zeit 2016

Walburga Benninghaus MdL, Elisabeth Müller-Witt MdL, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Kerstin Griese MdB und Manfred Krick MdL nach dem Festakt zum Landesjubiläum
Walburga Benninghaus MdL, Elisabeth Müller-Witt MdL, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Kerstin Griese MdB und Manfred Krick MdL nach dem Festakt zum Landesjubiläum

Die Sommerpause liegt inzwischen schon fast zwei Wochen zurück, deshalb ist es angebracht einen kleinen Rückblick über die 6 Wochen sitzungsfreier Zeit zu geben.

Zu Beginn der Zeit habe ich mir zwei Wochen Urlaub an der französischen Atlantikküste gegönnt. Die viele frische Luft, das Meer und die wunderbaren Radtouren haben dafür gesorgt, dass ich gut erholt nach Hause zurückkam.

Gerade pünktlich, um beim Schützenfest der St. Sebastiani Bruderschaft Ratingen dabei zu sein.

Vorbereitung des Einsatzes im von der Gasexplosion beschädigten Haus
Vorbereitung des Einsatzes im von der Gasexplosion beschädigten Haus

Zunächst hieß es aber für mich, mich beim THW einkleiden zu lassen. Ich hatte im Frühjahr den Wunsch geäußert, einmal bei einer THW-Übung dabei zu sein. Im THW Depot in Heiligenhaus wurde ich deshalb mit allem ausgestattet, was der/die THW Helfer/Helferin braucht. Also Hose, Jacke, T-Shirt, Schuhe, Socken und Handschuhe.

Am Samstag drauf ging es dann nach Hamminkeln zu einer Tagesübung. Zunächst durfte ich nur Handlangerdienste leisten. Dann aber musste auch ich in ein präpariertes Trümmerhaus rutschen und mich durch enge Gänge zwängen. Am Ende der Übung wusste ich, was es bedeutet, mit dem THW einen Einsatz zu simulieren. Ich habe großen Respekt vor den Helferinnen und Helfern.

Ich habe die Ferienzeit auch genutzt, um einige Gespräche zu führen, für die ich mir etwas mehr Zeit nehmen wollte. So war ich bei der Arbeitsagentur in Mettmann, um über die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in meinem Wahlkreis zu sprechen. Noch immer sind viel zu viele Jugendliche ohne Lehrstelle.

Auch bei der Ratinger Tafel habe ich mal wieder vorbeigeschaut, nicht ohne vorher mehrere Pakete mit Bleistiften zu besorgen, die für bedürftige Schulkinder bestimmt waren. Die Ratinger Tafel sammelt in jedem Jahr vor dem Schulanfang Stifte, Anspitzer und Farben oder auch Federmäppchen für Schulkinder, deren Eltern sich diese Dinge nicht leisten können.

Viele der Sommerfeste in Heiligenhaus und Ratingen fallen glücklicherweise in die Ferienzeit. So luden die Awo und die Lebenshilfe zum Sommerfest oder auch die Ratinger Jonges zu ihrem Biwak ein. Viele Anlässe, um nette Menschen zu treffen.

Neben der Ratinger St. Sebastiani Bruderschaft feierten auch die St. Sebastianus Bruderschaft Lintorf und der Höseler Bürger- und Schützenverein ihr Schützenfest. Es ist nicht zu verleugnen, dass unsere Region sowohl vom Sommerbrauchtum als auch vom Winterbrauchtum geprägt ist. Da gehört es sich, dass man den Majestäten seine Aufwartung macht. Schließlich trägt das Brauchtum dazu bei, dass unsere Städte so lebens- und liebenswert sind.

Minister Garrelt Duin eröffnet die Gamescom in Köln
Minister Garrelt Duin eröffnet die Gamescom in Köln

Ein besonderes Highlight in diesem Sommer war der Besuch bei meiner Landtagskollegin Gabriele Hammelrath in Köln. Sie ist im Vorstand eines Trägervereins eines Hochbunkers in Köln. Dieses Relikt aus dem letzten Krieg beherbergt heute Ausstellungen und steht für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung. Gemeinsam mit unserer Landtagspräsidentin Carina Gödecke habe ich mir diese besondere Erinnerungsstätte angeschaut. Zum Zeitpunkt der Besichtigung fand in Köln die Gamescom statt. Deshalb hatten Video- und Lichtkünstler im Bunker ihre Installationen aufgebaut. So hatte ich noch nie einen Bunker gesehen.

Der Besuch der Gamescom stand tags drauf an. Auf Einladung der Aussteller besuchte ich gemeinsam mit Kollegen des Wirtschaftsausschusses und dem Wirtschaftsminister Garrelt Duin die Messe. Für jemanden wie mich, die ich mich nicht täglich mit Computerspielen befasse, mir aber durchaus des wichtigen Marktes bewusst bin, war dieser Messebesuch hochinteressant. Nicht nur, dass ich das erste Mal in meinem Leben an einer virtuellen Wand klettern durfte, nein, allein die ungeheuren Ausmaße dieser Messe haben mich sehr beeindruckt.

Neben solchen außerhalb des Landtages oder des Wahlkreises stattfindenden Terminen gab es auch die eine oder andere Sitzung im Landtag. So trafen sich die Vertreter der Landtags- und der Bundestagsfraktion der SPD aus dem Wissenschaftsausschuss, um verschiedene Themen, die sowohl im Bundestag als auch im Landtag von Bedeutung sind, zu besprechen.

Das 4. NGA-Breitbandforum NRW diskutiert den Breitbandausbau im Land
Das 4. NGA-Breitbandforum NRW diskutiert den Breitbandausbau im Land

Auch manche Fachtagung war bewusst in die Ferien gelegt worden. In der letzten Ferienwoche war die NRW.Bank Gastgeber des Breitbandforums NRW mit dem Thema „Gigabit Strategie des Landes Nordrhein-Westfalen“. Fachleute diskutierten über den Breitbandausbau in NRW. Ein Thema, das momentan viel Aufmerksamkeit findet. Dabei ist unser Land verglichen mit anderen Bundesländern sehr gut aufgestellt. Nur ist es ärgerlich, dass dies auch zum Nachteil werden kann. So hat erst kürzlich NRW deutlich weniger Projekte bei einer Ausschreibung des Bundesverkehrsministeriums zugeteilt bekommen als andere Bundesländer, da zuerst diejenigen Länder bedient wurden, die bei der Versorgung mit Breitband am schlechtesten aufgestellt sind.

Einer der Termine, die in ganz besonderer Erinnerung bleiben werden, war der große Festakt des Landes zum 70. Geburtstag des Landes NRW. Aus diesem Anlass hatten die Ministerpräsidentin und die Landtagspräsidentin in die Tonhalle eingeladen. Als Ehrengäste waren die Bundeskanzlerin und aus dem britischen Königshaus Prinz William erschienen. Neben zahlreichen Vertretern des öffentlichen Lebens waren auch Bürgerinnen und Bürger eingeladen worden, die an diesem Tag einen „runden“ Geburtstag feierten.

Da aber möglichst viele Bürger unseres Landes mitfeiern sollten, fand am darauf folgenden Wochenende ein 2 ½ tägiges Fest in großen Teilen der Landeshauptstadt statt. Abgesehen von etwas zu hohen Temperaturen ein gelungenes Fest, das viel Zuspruch fand. Ich selbst habe den Freitagabend auf dem Burgplatz genossen und vertrat dann am Samstag meine Fraktion gegenüber den Besucherinnen und Besuchern im Landtag. Zwischendurch konnte ich einmal über die Brücke auf die andere Rheinseite laufen und die Vertreter von THW und Feuerwehren besuchen. Als ich am Abend zum Abschluss zum Siedlerfest nach Ratingen-Süd ging, fand ich den gemütlichen Ausklang des Tages wirklich entspannend.

Den letzten Tag des NRW-Festes habe ich nicht mehr mitbekommen, da an diesem Sonntag scheinbar ganz Ratingen feierte. Zunächst der Förderverein des Museums Cromford mit einer Jazz-Matinee, dann die Höseler Schützen mit der Krönung des neuen Königs, dann die Lionsfreunde Ratingen mit dem Parkfest und dem Nachwuchs-Musikwettbewerb, dann das Fest der Kulturen auf dem Ratinger Marktplatz und schließlich der Tiefenbroicher Heimat- und Gartenbauverein mit seinem Sommerfest. Es war herrlich, in ganz Ratingen traf man feiernde und fröhliche Menschen.

Am nächsten Tag war die sitzungsfreie Zeit dann endgültig zu Ende.