
Woche 1: 02. Mai bis 08. Mai
Montag
Der Mai begann für mich mit der Vorstandssitzung des Awo Kreisvorstandes, nachdem ich am Wochenende zuvor ausgiebig in den Mai gefeiert hatte.
Der erste Wochentag des Monats verlief dann auch mehr oder weniger routinemäßig ab. Eine willkommene Unterbrechung war dabei der Besuch des Fördervereins des Industriemuseums Cromford im Landtag. Der parallel stattfindende erweiterte Fraktionsvorstand war schon fast vorüber, als ich mit entsprechender Verspätung dazu stieß.
So blieb mir für den Rest des Tages noch genügend Zeit die gerade begonnene Woche vorzubereiten.
Dienstag

In der Sitzung der Landtagsfraktion am nächsten Morgen wurden die letzten Details zu Anträgen besprochen, die in der kommenden Plenarwoche auf der Tagesordnung stehen sollten.
Am Mittag stand zur Überraschung Vieler ein pinkfarbenes Einsatzfahrzeug der Feuerwehr aus Erkrath vor dem Landtag. Mit diesem auffälligen Fahrzeug sammelte die Erkrather Feuerwehr Spenden für das Kinderhospiz in Düsseldorf, wo auch Kinder aus dem Kreis Mettmann betreut werden. Jeder, der wollte, konnte sich auf dem Fahrzeug mit einer Unterschrift verewigen und im Gegenzug eine Spende für das Hospiz geben. Zuletzt hatte ich dieses Fahrzeug in Ratingen anlässlich der jährlichen Wehrversammlung der Ratinger Feuerwehr gesehen. Da ich damals schon gespendet hatte, habe ich mich diesmal dafür eingesetzt, dass möglichst viele Minister/innen auf dem Fahrzeug unterschrieben haben.
In der anschließenden Arbeitskreissitzung des Wirtschaftsausschusses wurde die Tagesordnung der nächsten Ausschusssitzung vorberaten.
Gegen Abend musste ich nach Mülheim fahren. Und das war dieses Mal wirklich eine Herausforderung. Es herrschte ein absolutes Verkehrschaos in und um Ratingen. Zum einen gab es einen Großeinsatz der Feuerwehr auf der Mülheimer Straße in Ratingen-Mitte. Zum anderen hatte es einen Unfall auf dem Autobahnring um die Stadt gegeben und nun ging fast nichts mehr. Für die Strecke von Ratingen nach Mülheim-Mitte habe ich fast 1,5 Stunden gebraucht. So kam ich mit etwas Verspätung zu einer Veranstaltung der Landes-SPD, bei der ich eine Diskussionsgruppe zu moderieren hatte. Glücklicherweise war ich erst im zweiten Teil des Abends an der Reihe. Im Rahmen eines von mir moderierten Gesprächs befasste sich die Gruppe mit der Frage der notwendigen Zukunftsinvestitionen für unser Land. Ein Thema, zu dem jedem etwas einfällt und entsprechend lebhaft war das Gespräch.
Mittwoch
Am nächsten Morgen machte ich mich per Bahn auf den Weg nach Berlin. Dort trafen sich die SPD Sprecher der für die Landeszentralen für Politische Bildung zuständigen Ausschüsse auf Einladung einer Kollegin aus dem Bundestag, die mit der Bundeszentrale für Politische Bildung befasst ist. Der Erfahrungsaustausch ist gerade momentan ganz besonders wertvoll, denn durch die große Zahl der zu uns kommenden Menschen stehen die Landeszentralen für Politische Bildung gegenwärtig vor großen Herausforderungen. Noch am gleichen Abend fuhr ich mit dem letzten Zug wieder zurück nach Nordrhein-Westfalen.
Donnerstag
Am Himmelfahrttag fand das Niederbergische Skatturnier in Heiligenhaus statt. Gemeinsam mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Schemken habe ich das Turnier eröffnet. Außerdem spendete ich wie in jedem Jahr einen Damenpokal. Direkt von dort aus fuhr ich weiter zum Dorffest Hofermühle, einem ganz idyllisch gelegenen Stadtteil von Heiligenhaus.
Freitag bis Sonntag
Die nächsten drei Tage der Woche verbrachte ich zur Abwechslung in Paris. Die alljährliche Fahrt des Ratinger Lionsclubs, dem mein Mann angehört, fand dieses Mal bei schönstem Wetter statt und somit zeigte sich die französische Hauptstadt von ihrer besten Seite.
Woche 2: 09. Mai bis 15. Mai
Montag
Zu Beginn der neuen Woche hatte ich mich gleich an den Schreibtisch zu setzen, da ich in der Zwischenzeit per E-Mail erfahren hatte, dass ich in dieser Woche zwei Reden im Plenum zu halten hatte. Also hieß es zunächst einen Faktencheck vorzunehmen und dann die Reden zu konzipieren. Eine Arbeit, die Ruhe braucht und Zeit kostet. Am Ende hatte ich, kurz bevor ich zu einer Sitzung der Ratinger Ratsfraktion fahren musste, eine Rede komplett fertig entworfen und die andere nahezu vollendet.
Dienstag
Mit einem Wirtschaftsfrühstück auf Einladung der NRW.Bank begann der nächste Tag. Die Bank hatte eingeladen um die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses und andere interessierte Abgeordnete über ihre Förderung von Gründern zu informieren. Mit Hilfe einer Power-Point Präsentation wurde deutlich gemacht, in welchem Umfang die Bank als Förderbank des Landes NRW auf diesem Gebiet aktiv ist.
Im Anschluss fuhr ich zur Klausurtagung der SPD-Landtagsfraktion, die dieses Mal gemeinsam mit der Landtagsfraktion der SPD aus Schleswig-Holstein tagte. Beide Bundesländer haben im kommenden Jahr Landtagswahlen und so gab es ausreichend Themen zu besprechen. Die gemeinsame Sitzung endete mit der Verabschiedung eines Positionspapiers „Soziale Gerechtigkeit – Erwartungen an den Bund“.
Bevor ich abends am UVR-Forum in Ratingen teilnahm, habe ich noch die Zeit genutzt, um meinen Reden für die Plenartage den letzten Schliff zu geben.
Das UVR-Forum des Unternehmensverbandes Ratingen hatte den Geschäftsführer des Düsseldorfer Flughafens eingeladen um über den Antrag auf Kapazitätserweiterung des Flughafens zu sprechen. In der sich anschließenden Diskussion wurde durchaus kontrovers über dieses Thema diskutiert und es wurde sowohl das wirtschaftliche Interesse an einer Kapazitätserweiterung als auch die Sorge um die Erhöhung des Fluglärms und damit der Störung der Nachtruhe der Anwohner des Flughafens zum Ausdruck gebracht.
Mittwoch & Donnerstag: Plenum
Am ersten Plenartag der Woche traf sich vor Beginn der Plenarsitzung die Deutsch-Französische-Parlamentariergruppe. Dieses Mal war eine Vertreterin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik zu Gast.
Zu Beginn der Plenarsitzung wurde überraschend mitgeteilt, dass ich meine Rede an diesem Tag nur zu Protokoll geben müsste. Das Thema „Landeswahlrecht“ war ein recht unstrittiges und deshalb war es nachvollziehbar, dass die Parlamentarischen Geschäftsführer sich darauf geeinigt hatten, auf die Reden im Plenarsaal zwecks Zeitersparnis zu verzichten.
Gegen 20 Uhr war dieser Plenartag beendet und ich nutzte die Zeit um mit einigen Kolleginnen essen zu gehen.
Die für den folgenden Morgen angesetzte Landtagsandacht bot die Möglichkeit ein wenig zur Ruhe zu kommen und vielleicht auch etwas Kraft für die Beratungen zu sammeln.
Im Laufe des Vormittags stand unter Punkt 3 der Antrag der CDU Fraktion zum Thema „Investitionen aus dem Europäischen Investitionsplan für Nordrhein-Westfalen erschließen – Landesregierung muss endlich handeln!“ auf der Tagesordnung. Zu diesem Antrag hatte ich für den Wirtschaftsausschuss zu sprechen. In meiner Rede musste ich feststellen, dass die Antrag stellende Partei sich nur oberflächlich mit dem Europäischen Investitionsfonds befasst hatte und von gänzlich falschen Voraussetzungen ausging. Außerdem konnte der Wirtschaftsminister darlegen, dass die Landesregierung sehr wohl Anträge zu dem Fonds auf den Weg gebracht hat. Allerdings ist dieser Fonds in erster Linie zur Unterstützung von wirtschaftlich Not leidenden Ländern gedacht. Die sorgfältige Vorbereitung meiner Rede hatte sich auf jeden Fall gelohnt, denn ich konnte sehr wohl punkten.
Am Nachmittag kamen dann die Freizeitreiter des Kreises Mettmann zu einem Gespräch über das neue Naturschutzgesetz des Landes auf meine Einladung in den Landtag. Gemeinsam mit meinen Kollegen aus dem Kreis Mettmann Jens Geyer, Manfred Krick und dem umweltpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion Norbert Meesters hörte ich mir die Anliegen der Freizeitreiter(innen) an. Schnell stellte sich heraus, dass die zwei Punkte, die die Reiter verändert haben wollten, schon im Rahmen einer Verständigung mit dem Koalitionspartner im Sinne der Freizeitreiter aufgenommen worden waren. So konnten die Besucherinnen noch den Landtag genießen und hoffentlich zufrieden zurück in den Kreis Mettmann fahren.
Nach einem langen Plenartag hatte ich am Abend das Vergnügen unsere ehemalige Ministerin Angelika Schwall-Düren zu treffen. Sie war von der Alumni-Vereinigung der ehemaligen Studenten der Universität Freiburg, die heute im Rheinland leben, zu einem Vortrag über die Situation Europas eingeladen worden. Neben einem sehr interessanten Vortrag war es schön im Kreise von Freunden aus der Studienzeit dieses aktuelle Thema zu diskutieren.
Freitag bis Sonntag
Da der dritte Plenartag ausfiel, konnte ich den Freitag am Schreibtisch nutzen, um an diversen liegengebliebenen Themen zu arbeiten.
Am Samstagvormittag stand zunächst der wöchentliche Markteinkauf auf dem Plan. Wenn man Leute aus Ratingen treffen möchte, dann klappt es bestimmt samstags auf dem Markt. Und so endet der Einkauf meistens bei einer Tasse Kaffee zusammen mit netten Menschen.
Am Abend hatten mein Mann und ich Karten für das Ballett in Düsseldorf. Es wurde zum letzten Mal das Ballett b27 gegeben, drei Inszenierungen von Schläpfer, die sehr gelungen waren.
Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen gemeinsam mit einer Freundin, die bei uns anlässlich ihres Klassentreffens in Ratingen übernachtet hatte, machte ich mich auf an den Grünen See, wo an diesem Wochenende die ZeltZeit, ein alljährliches Kultur- und Familienevent, stattfand. Nach einem ökumenischen Gottesdienst im Zelt startete der ZeltZeit-Lauf. Die SPD Ratingen war in diesem Jahr gleich mit zwei Teams vertreten. Allerdings kam es weniger auf die Zeit an. Während unsere Jusos im guten Mittelfeld landeten, waren die Vertreter des Ortsvereins das Schlusslicht. Wobei ich großen Respekt vor den Läufern hatte.
Direkt vom Grünen See fuhr ich zum Gästeschießen beim Schützenfest der St. Sebastianus Bruderschaft Tiefenbroich. Trotz des unsicheren Wetters trafen zahlreiche Gäste auf dem Schießstand an der Sohlstättenstraße ein. Gästekönigin wurde Bettina Droste von den Homberger Schützen und Bürgerkönig Daniel Schäffkes.
Den Rest des Tages habe ich entspannt bei Erdbeerkuchen zu Hause verbracht.