Bereits seit vielen Jahren gibt es immer wieder Bemühungen die Ratinger Weststrecke zu reaktivieren. Bislang scheiterten diese Versuche aus verschiedenen Gründen. Zuletzt an der Mitnutzung eines ausschließlich für den Güterverkehr bestimmten Tunnels. Dessen Umbau für den Personenverkehr hätte Kosten in dreistelliger Millionenhöhe verursacht. Als Reaktion darauf sehen die aktuellen Planungen ein Umschwenken auf die Gleise der S6 nach Düsseldorf vor besagtem Tunnel vor. Die aktualisierte Planung soll jetzt vom nordrhein-westfälischen Verkehrsministerium bewertet werden.
Wie die Ratinger SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Müller-Witt von selbigem Ministerium erfuhr, werden momentan allerdings neben der Ratinger Weststrecke mehr als 700 andere angemeldete Maßnahmen bezüglich ihrer Realisierbarkeit bewertet. Die Bewertung umfasst eine planerische Aufarbeitung, eine Grobkostenschätzung und eine volkswirtschaftliche Beurteilung. Nach aktuellen Schätzungen kann dabei erst ab dem Sommer 2017 mit Ergebnissen gerechnet werden.
„Bereits vor zwei Wochen hatte ich in ein Gespräch mit kommunalen Vertretern aus Ratingen und Düsseldorf und konnte bei allen Beteiligten eine hohe Bereitschaft feststellen, in Sachen Westbahn zu einer guten Lösung zu kommen. Ich verfolge das Thema Westbahnreaktivierung weiterhin mit Nachdruck, auch wenn der Zeitplan bis 2017 zunächst recht lange erscheint. Natürlich steht für mich die Anbindung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger an den ÖPNV im Vordergrund, da die Zahl der Pendler sowohl in Ratingen als auch in Düsseldorf weiter zunimmt. Früher oder später wird der Individualverkehr zwangsläufig an seine Grenzen stoßen, daher muss der ÖPNV attraktiver werden, um die Straßen zu entlasten“, kommentiert Müller-Witt die bisherigen Planungen.