Wochenbericht vom 23. März bis zum 29. März 2015

Im Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich
Im Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich

Montag

Wie alle vierzehn Tage begann die Woche mit der Sitzung des BGB- Vorstandes der Awo-Kreis Mettmann. Im Anschluss stand ein ausführlicher Schreibtischtag an. Unter anderem habe ich einen Vorschlag zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an einen verdienten Mitbürger schriftlich formuliert. In diesem Fall, der momentan noch vertraulich zu behandeln ist, war es mir ein besonderes Anliegen, da es sich um einen älteren Mitbürger handelt, der sich ehrenamtlich stark engagiert hat und auch heute noch engagiert. Häufig schlage ich nicht selbst eine Person vor, sondern werde gebeten zu einem Vorschlag als Referenzperson Stellung zu nehmen. Was ich immer gerne mache.

Am Montagabend fand die letzte ausführliche Fraktionssitzung der SPD Ratsfraktion Ratingen vor der Verabschiedung des diesjährigen Haushaltes statt. Hier lassen die Ratsmitglieder noch einmal die Haushaltsberatungen Revue passieren und entscheiden über Zustimmung oder Ablehnung des Haushaltentwurfes.

Dienstag

Der Diensttagmorgen begann zunächst wie in jeder Woche mit der Sitzung der Landtagsfraktion. Aber direkt zu Beginn wurde bekannt, dass ein Flugzeugunglück geschehen war. Nach und nach kamen mehr Einzelheiten über den Ticker. Das volle Ausmaß des Geschehenen sollte sich erst im Laufe der nächsten Tage herausstellen. Am frühen Nachmittag fand zunächst noch zur Vorbereitung der Sitzung des Wirtschaftsausschusses am nächsten Morgen eine Arbeitskreissitzung der SPD-Landtagsfraktion statt. Ich selbst konnte an dieser nicht bis zum Ende teilnehmen, da ich zusammen mit Vertretern des Fraktionsvorstandes an einem Treffen mit muslimischen Verbänden aus NRW teilzunehmen hatte.

Auch hier stand zunächst das Unglück im Vordergrund, zumal auf Grund der inzwischen bekannten Einzelheiten unser Fraktionsvorsitzender seine Teilnahme kurzfristig abgesagt hatte. Im Fokus der Gesprächsrunde stand dann zum einen der Fortschritt des Dialogs zwischen Politik und den Islamischen Verbänden, zum anderen die Erklärung der anwesenden Vertreter, dass ihre Verbände eine Anerkennung als Religionsgemeinschaften anstreben.

Am späten Nachmittag erreichten uns weitere Einzelheiten der Flugzeugkatastrophe und es wurde entschieden, dass die für den nächsten Tag angesetzten Ausschusssitzungen entfallen sollten.

Mittwoch

Am Mittwochvormittag hatte inzwischen die Landtagspräsidentin in der Bürgerhalle ein Kondolenzbuch ausgelegt.

Im ganzen Hause herrschte eine beklemmende Stille. Die zahlreichen Schulklassen, die so kurz vor den Ferien den Landtag besuchten, drückten ihre Betroffenheit im ausgelegten Kondolenzbuch aus.

Am späten Nachmittag versuchte ich pünktlich zur Jahreshauptversammlung des Fördervereins von Haus Salem zu kommen, was mir leider nicht gelang. Mit fast einer halben Stunde Verspätung erreichte ich das Seniorenheim in Ratingen-Ost. Die Autobahnen waren komplett dicht gewesen.

Ich traf gerade noch rechtzeitig zum Rechenschaftsbericht der langjährigen Fördervereinsvorsitzenden Regina Schmidt-Zadel ein. Regina Schmidt-Zadel hat über viele Jahre den Verein sehr erfolgreich geführt. Nach ihrem Umzug nach Köln gab sie nun an diesem Tag ihr Amt ab und hatte zusammen mit dem restlichen Vorstand mich gebeten in ihre Fußstapfen zu treten. Das sind wahrhaftig sehr große Fußstapfen, ich werde mich sehr bemühen müssen, diese zu füllen.

Natürlich fühle ich mich durch die einstimmige Wahl der Versammlung sehr geehrt. Ich freue mich auf die neue Aufgabe.

Nach einem gemütlichen Beisammensein im Anschluss an die Mitgliederversammlung bin ich noch verspätet der Einladung des neuen Pächters des Restaurants im Haus zum Haus gefolgt. Er hatte zahlreiche Ratingerinnen und Ratinger zu einem kleinen Umtrunk zur Neueröffnung des Restaurants eingeladen.

Donnerstag

Am Donnerstagvormittag besuchte eine Gruppe von Ratinger Konfirmanden den Landtag, genauer gesagt den „Raum der Stille“ im Landtag. Dieser dient für kleine Andachten, egal welcher Religionsgemeinschaft. Für die Konfirmanden von Pfarrer Gerhold aus Raingen-Ost war dies der Auftakt für einen ganz besonderen Kontakt mit Politik. Im Raum der Stille wurden sie von Dr. Weckelmann, dem Beauftragten der evangelischen Kirche für den Landtag und die Landesregierung begrüßt. Er erläuterte den Jugendlichen die Funktion dieses besonderen Raumes. Bevor die Gruppe den Landtag verließ, trugen auch sie sich in das ausliegende Kondolenzbuch ein. Danach gingen sie zur Staatskanzlei, wo sie vom zuständigen Referenten für Kirchenfragen empfangen wurden. Unterbrochen wurde dieser Besuch von der um 10.53 Uhr abgehaltenen Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes.

Auch im Landtag versammelten sich alle im Hause Anwesenden in der Bürgerhalle um der Toten zu gedenken.

Leider konnte ich nicht an dem abendlichen Passionskonzert im Landtag teilnehmen, da ich seit längerem in Ratingen eine Veranstaltung Thema Islam geplant und terminiert hatte. Eine, wie sich zeigen sollte, sehr informative Veranstaltung. Frau Zehra Yilmaz, Leiterin der Flüchtlingsunterkünfte in Duisburg, hielt einen Vortrag über den Islam und stellte sich den Fragen der interessierten Zuhörer.

Elisabeth Müller-Witt MdL bei der Jahreshauptversammlung des THW Ortsverbandes Heiligenhaus/Wülfrath
Elisabeth Müller-Witt MdL bei der Jahreshauptversammlung des THW Ortsverbandes Heiligenhaus/Wülfrath

Freitag

Auch der Freitag stand natürlich noch ganz unter dem Eindruck der Flugzeugkatastrophe. Sämtliche Sitzungen waren abgesagt. Allerdings gab es genug, was ich noch am Schreibtisch zu erledigen hatte, so dass die Zeit bis zur Jahreshauptversammlung des THW Heiligenhaus-Wülfrath am Abend sehr schnell verging. Wie in jedem Jahr wurden einige Helfer für langjährige Treue oder für besondere Verdienste geehrt.

Wochenende

Am Samstag stand eine kleine Herausforderung an. Eine mittellose Ratinger Bürgerin benötigte Hilfe für einen Möbeltransport von Bonn nach Ratingen. Schon in der vorhergehenden Woche hatte ich mit Hilfe einer Bonner Kollegin aus dem Landtag eine Reihe von Bonner Jusos um Mithilfe gebeten und es kamen sechs hilfsbereite Jungsozialistinnen und Jungsozialisten. Zusammen mit drei weiteren Helfern der Ratinger SPD beluden wird den mitgebrachten LKW. Am Mittag ging es dann zurück nach Ratingen. Dort warteten als Ersatz für die Bonner Helfer nun noch zwei Genossen aus Ratingen und packten mit an. Am Nachmittag war schließlich alles in der Wohnung verstaut. Eine phantastische Teamarbeit. Danke!

Zur Entspannung fuhr ich danach zu meinen Freunden der Heiligenhauser Wildschützen. Sie hatten zum Kaffeetrinken und Ostereierschießen eingeladen. Hier konnte ich wieder Kraft tanken.

Am Sonntagmorgen merkte ich, was ich am Vortag getan hatte. Der Muskelkater erinnerte mich an die Umzugskisten vom Vortag.