Zu Beginn der neuen Woche ging es nach Mettmann, wo der BGB-Vorstand der Awo Kreis Mettmann tagte. Angesichts der vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter und der zahlreichen Betätigungsfelder der Awo ist es erforderlich, dass sich der Vorstand in der Regel vierzehntägig trifft.
Nach der Sitzung bin ich direkt in den Landtag gefahren, um wenigstens ein wenig der liegengebliebenen Arbeit abzuarbeiten. Der Tag endete wie fast an jedem Montag mit dem Fraktionsvorstand der Ratsfraktion und der sich anschließenden Fraktionssitzung. Diesmal dauerte die Beratung erwartungsgemäß etwas länger, da eine ausgesprochen lange Tagesordnung der in der Woche anstehenden Ratssitzung zu beraten war. Da ich noch gut weiß, wie lange solche Ratssitzungen dauern können, hatten meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtrat mein Mitgefühl. Allerdings sollten sie wirklich mal überlegen, ob man nicht, wie sonst in Parlamenten üblich, die Redezeit begrenzt. Sind doch i.d.R. schon im Vorfeld alle Argumente ausgetauscht worden und kaum eine Fraktion wird von der bereits gefassten Meinung abweichen. Damit könnte man die Sitzungen deutlich kürzer gestalten.
Am nächsten Morgen stand dann ausnahmsweise keine Sitzung der Landtagsfraktion an. Da in dieser Woche keine Ausschusssitzungen angesetzt waren, war auch die Fraktionssitzung entbehrlich. Solche Tage nutze ich gerne für die Vorbereitung neuer Projekte und zur Erledigung von etwas ausführlicher Korrespondenz. Außerdem steht in den kommenden Wochen noch die eine oder andere Expertenanhörung auf der Tagesordnung.
Nach einer kurzen Mittagpause habe mich dann für kurze Zeit nicht mit Politik sondern mit der an diesem Tag beginnenden 5. Jahreszeit befasst. Traditionell ist am 11.11. der Auftakt zur neuen Karnevalssession und so hatte der Ratinger Karnevalsausschuss zum Empfang für das neue Prinzenpaar für den Abend eingeladen. Da ich meine Glückwünsche in Reimform überbringen wollte, hieß es, ein kleines Gedicht muss her. Angesichts des Sparschweines mit goldener Krone, das das Prinzenpaar von mir geschenkt bekommen sollte, hatte ich schon einen ersten Anhaltspunkt. Schneller als erwartet, hatte ich das Gedicht fertig und konnte mich wieder der „hohen Politik“ widmen.

Um sieben Uhr abends hatte der KA zum Gratulationsempfang ins frisch renovierte Bürgerhaus am Ratinger Marktplatz geladen. Während sich unten in der Gaststätte die Karnevalsgarden drängten und die Stimmung hochkochte, ging es oben im Brauchtumssaal etwas ruhiger zu. Die Vertreter aller Karnevalsvereine, sowie aus Politik und den Heimatvereinen hatten sich versammelt, um dem designierten Prinzenpaar ihre Aufwartung zu machen. Der Abend endete schließlich feucht fröhlich mit der ersten großen Karnevalsparty der neuen Session.
Am Mittwochmorgen bin ich zunächst in mein Landtagsbüro gefahren, um im Anschluss auf Einladung der Uniklinik Bonn das dortige neue ambulante Notfallzentrum zu besichtigen. Außerdem war es ein Anliegen des Klinikums über die finanzielle Situation der Unikliniken zu berichten. Bei hoher Fachlichkeit und dem Vorhalten eines breiten Angebotes ist es den Kliniken zunehmend unmöglich mit den Pauschalen der Krankenkassen für die Patienten in der Notfallambulanz auszukommen. Die besondere Situation der Universitätskliniken, die sowohl Forschung und Lehre als auch eine hoch qualifizierte Patientenversorgung leisten, wird auch Thema im Arbeitskreis des Wissenschaftsausschusses sein, dem ich angehöre.
Zum Abschluss des Tages war ich zur Vorstandssitzung des Fördervereins Haus Salem eingeladen. Haus Salem, dies für alle Heiligenhauser, ist ein großes Seniorenheim der Diakonie in Ratingen. Bislang hat Regina Schmidt-Zadel im Vorstand des Fördervereins mitgearbeitet. Nun ist sie nach Köln umgezogen und man hat mich gebeten an ihrer Stelle im Förderverein mitzuarbeiten, was ich gerne tue.
Der Donnerstag war zunächst ein reiner Schreibtischtag. Am späten Nachmittag wollte ich dann zur Verleihung des Gründerpreises NRW nach Bochum fahren. Leider geriet ich aber in einen nicht enden wollenden Stau. Als sich abzeichnete, dass ich günstigenfalls mit einer halbstündigen Verspätung in Bochum eintreffen würde, entschloss ich mich an der nächsten Ausfahrt die Fahrtrichtung zu wechseln und zurückzufahren. Einen Vorteil hatte dieses Manöver, so war ich bereits zum ersten Teil des Konzertes im Haus zum Haus in Ratingen.
Am nächsten Vormittag habe ich zu Hause in Ratingen all das abgearbeitet, was liegen geblieben war. Am Nachmittag fand die alljährliche Kreiskonferenz der Awo Kreis Mettmann in Wülfrath statt. Ich hatte die Aufgabe übernommen, ein Grußwort für den SPD-Kreisvorstand zu sprechen. Da ich als stellvertretende Vorsitzende des Awo Kreisverbandes anwesend war, konnte ich auch an Stelle von Kerstin Griese die Grüße ausrichten.
Das Wochenende begann mit einer Sitzung des SPD-Landesvorstandes in Oberhausen. Dem schloss sich der Zukunftskonvent der Landespartei an. Bei dieser parteioffenen Veranstaltung wurde über die zukünftigen Herausforderungen an Politik schwerpunktartig diskutiert. Als Einstieg diente ein Impulsreferat von Hannelore Kraft, dem ein weiterer Vortrag von Franz Müntefering folgte. So mit vielen Denkanstößen versehen, teilte sich das Plenum in Arbeitskreise auf, um die Themenschwerpunkte weiter zu vertiefen. Ich selbst konnte leider nicht weiter dabei bleiben, da ich den Ratinger Lionsdamen fest versprochen hatte, sie bei ihrem Weihnachtsbasar zu unterstützen. Dieser Basar wurde sehr erfolgreich zum zweiten Mal im Reitercasino der Lintorfer Schützen veranstaltet.
Nach einer kurzen Stippvisite mit Kleiderwechsel zu Hause machte ich mich mit meinem Mann auf den Weg zur Ratinger Prinzenkürung. In der ausverkauften Stadthalle herrschte eine tolle Stimmung. Das Prinzenpaar hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Kurz vor Abschluss des offiziellen Teiles (so gegen Mitternacht) haben dann noch mein Vorgänger als Landtagsabgeordneter Dr. Hans Kraft und ich mit unseren Ehepartnern und unterstützt vom Ehepaar Paas am Ausgang der Stadthalle Adventskalender der Ratinger Lions für einen guten Zweck verkauft. Der Erlös kann sich sehen lassen! Erschöpft aber glücklich sind wir schließlich kurz nach 1 Uhr nach Hause gefahren.
Dafür durfte ich am Sonntag endlich mal wieder ausschlafen. Erst um 12 Uhr hatte ich im Ratinger Stadttheater zu sein, um an der Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertages teilzunehmen. Neben einer Theateraufführung der Friedrich-Ebert-Realschule beeindruckte insbesondere die Ansprache von Herrn Hans Müskens. Er hatte sich beispielhaft auf drei Schicksale aus Ratingen bezogen, um die Bedeutung des Volkstrauertages herauszuarbeiten.
Bei der anschließenden Kranzniederlegung wurde durch die Beteiligung von Vertretern der französischen Partnerstadt Le Quesnoy die Überwindung von Hass und Feindschaft deutlich zum Ausdruck gebracht.