Landtagsabgeordnete setzen sich für Stärkung des Nahverkehrs ein

Die S6 muss attraktiver werden

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Abfahrt in Langenfeld-Berghausen

Auf der S-Bahn Linie 6 kommt es immer wieder zu Verspätungen und Fahrzeugausfällen. Auch die Sicherheit, Sauberkeit und die Beleuchtung von Bahnhöfen und Zügen lassen stark zu wünschen übrig. Noch schlimmer trifft es Menschen mit Behinderung. Sie können die Bahn zum Teil gar nicht nutzen, da viele der angefahrenen Bahnhöfe nicht barrierefrei sind.

Um auf die Probleme hinzuweisen, fuhren auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Walburga Benninghaus, Jens Geyer und Elisabeth Müller-Witt Vertreter, der Bahn, des  Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) mit der S6 von Langenfeld über Düsseldorf nach Ratingen und wieder zurück.
Während der Besichtigung der Bahnhöfe in Langenfeld-Berghausen und Ratingen-Hösel sprachen die Abgeordneten die Probleme an. Ein großes Anliegen ist ihnen die mangelnde Barrierefreiheit an den beiden Bahnhöfen. „Ein moderner Bahnhof muss die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass bestimmte Teile unserer Gesellschaft vom Bahnfahren ausgeschlossen werden“, kritisieren die Abgeordneten Müller-Witt und Geyer die Situation in Berghausen und Hösel.
Verspätungen und fehlende Durchsagen waren das zweite große Thema der Fahrt der Fachleute. „Die vielen Verspätungen machen gerade den Pendlern zu schaffen. Die S6 ist die Bahn mit den ältesten Zügen in NRW. Sie sind verschmutzt und unzuverlässig“, so die Landtagsabgeordnete Walburga Benninghaus. In diesem Zusammenhang wies die Landtagsabgeordnete für den Düsseldorfer Süden ebenfalls auf die mangelhafte Kommunikation der Bahn hin: „Die Fahrgäste müssen rechtzeitig über Fahrzeugausfälle und Verspätungen informiert werden. Die Hinweise erfolgen derzeit viel zu spät oder gar nicht.“

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Ankunft in Ratingen-Hösel

Was große Zeitabstände zwischen den Fahrten für die Fahrgäste bedeuten, spüren die Ratinger seit knapp einem Jahr jeden Tag. „Gerade für die Pendler ist der Wegfall des 10-Minuten-Takts eine starke Belastung. Die Züge sind überfüllt und bei Ausfällen und Verspätungen sind Wartezeiten von über 40 Minuten keine Seltenheit. Das ist für ein Einzugsgebiet von über 100.000 Menschen nicht hinnehmbar“, bemängelt Müller-Witt.
Für die Abgeordneten Müller-Witt und Geyer ist aber sicher, dass noch viel unternommen werden muss, damit mehr Bürgerinnen und Bürger vom Auto auf die Schiene umsteigen. „Bahnfahren muss attraktiver werden. Nur mit einer höheren Taktung der S-Bahn können wir das schaffen“, führt die Ratinger Abgeordnete aus. Ihr Kollege für Monheim und Langenfeld fügt hinzu: „Eine höhere Taktung bedeutet weniger Warte- und Fahrzeit. Deshalb brauchen wir auch zügig einen 10-Minuten-Takt nach Köln. Mit dem neuen Gleis sind die Voraussetzungen bald vorhanden.“