Zu Beginn der Woche stand zunächst ein Tag Schreibtisch- und Büroarbeit an, bevor sich am Abend die Bürgermeisterrunde traf.
Am nächsten Morgen tagte der Arbeitskreis Innovation, Wissenschaft und Forschung, der sich wie so oft mit dem Hochschulzukunftsgesetz befasst hat. Angesichts des sich in seiner Endphase befindlichen Wahlkampfes fiel die wöchentliche Fraktionssitzung der Landtagsfraktion aus, was ein bisschen mehr Zeit für Wahlkampfaktivitäten bedeutete.
Am Abend hatte der Jugendrat Ratingen zu zwei Podiumsrunden eingeladen. Zum einen waren Vertreter der kandidierenden Parteien eingeladen worden, um sich den Fragen des Jugendrates zu stellen. Dabei geht es entgegen anderer ritualisierter Podiumsdiskussionen höchst unkonventionell zu. So wurden die Politiker unter anderem gefragt, welches Wort sie als erstes gesprochen hätten. Nach einer kurzen Pause waren dann die drei Bürgermeisterkandidaten gefordert. Sie hatten sich unter anderem mit dem Thema Reinigung der Schultoiletten zu befassen. Um das Thema plastisch zu verdeutlichen, hatte der Jugendrat die JUSOS von Ratingen gebeten, das entscheidende Utensil zum selbigen Thema auf die Bühne zu stellen: eine Toilette. Zusätzlich war es mit einigen Plakaten drapiert, die sich auf diese Aktion bezogen. Bei dieser Thematik fühlten sich alle anwesenden Jugendlichen angesprochen, denn sie ist ein altbekanntes Problem in fast allen Schulen.
Am Ende des Abends konnten sich die Anwesenden ein gutes Bild von allen drei Kandidaten machen.
Am Mittwochvormittag fand eine Fachtagung zum Thema „Zukunft der Hochschulen“, veranstaltet von der Hans-Böckler-Stiftung statt. Natürlich ging es mal wieder um das Hochschulzukunftsgesetz. Allerdings fand der jetzt vorliegende Gesetzesentwurf unter den anwesenden Fachleuten, bis auf wenige Ausnahmen, weitgehende Zustimmung.
Nach einer kurzen Mittagspause tagte der Arbeitskreis Hauptausschuss, der sich mit den aktuellen Themen des Ausschusses, unter anderem mit dem Sachstand des Körperschaftsstatusgesetzes befasste.
Zum Ende des Tages ging es dann noch schnell bei der Metro vorbei, wo ich für die S-Bahn-Aktionen der SPD Ratingen am nächsten Morgen kistenweise Äpfel besorgte.
Deshalb hieß es auch am Donnerstagmorgen früh aufstehen, denn bereits um sechs Uhr in der Frühe stand ich mit anderen Aktiven an den S-Bahn-Stationen in Ratingen Ost beziehungsweise Ratingen-Hösel.
Etwas müde, aber voller Optimismus für die anstehende Wahl fuhr ich danach in den Landtag. Am Mittag hatte die Kreishandwerkerschaft, speziell die Schornsteinfegerinnung zum Florianumtrunk des Handwerkes in die Düsseldorfer Altstadt eingeladen. Anlässlich dieses Umtrunks wurde die Floriansplakette an die Landtagsfraktionen SPD, CDU, Bündnis90/ Die Grünen und FDP verliehen, weil sie sich einmütig für den Erhalt unseres bewerten Systems der dualen Ausbildung mit dem Meister als höchste zu erreichende Qualifikation in einem Landtagsbeschluss ausgesprochen hatten.
Am Abend fand noch eine Diskussionsrunde mit dem Bürgermeisterkandidaten Klaus Konrad Pesch in Ratingen West zum Thema Mietwohnen in Ratingen West statt. Zahlreiche Bürger nutzen die Gelegenheit in gemütlicher Runde, den Kandidaten mit Fragen zu löchern.
Am Freitagvormittag fand nach langem Warten endlich die Grundsteinlegung des Campus Heiligenhaus/ Velbert der Fachhochschule Bochum statt. Sowohl die zuständige Ministerin Svenja Schulze als auch die Vertreter der Fachhochschule selbst wie auch der Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus freuten sich über den nun erfolgten Baustart.
Von allen wurde betont, welche Bedeutung die Dependance der Fachhochschule Bochum für Heiligenhaus und seine Umgebung hat. Als Mitglied im Wissenschaftsausschuss war es mir eine besondere Freude, diesem festlichen Akt beiwohnen zu dürfen. Nicht zuletzt deshalb, weil ich noch vor einiger Zeit in Sachen Baugenehmigung für diesen Bauabschnitt aktiv geworden bin.
Den Abschluss des Tages bildete nach einigen Stunden am Schreibtisch der Besuch des Kabarettfestivals des DGB in Köln. Ein Termin, der sich jedes Jahr aufs Neue lohnt, weil dort wirklich politisches Kabarett geboten wird.
Am Samstagvormittag habe ich noch einmal „Infostandhopping“ gemacht, um zumindest einen Teil der in Ratingen aufgebauten SPD-Infostände zu besuchen. Damit endete für mich der diesjährige Wahlkampf.
Zum ersten Mal nach langer Zeit durfte ich am Sonntagmorgen mal wieder ausschlafen. Aber wie es so ist, ausgerechnet dann wacht man frühzeitig auf. Ich genoss das schöne Wetter im Garten und ging schließlich am frühen Nachmittag zur Wahl. Nachdem wir schon um kurz nach achtzehn Uhr die erste Hochrechnung zur Europawahl angeschaut hatten, fuhren mein Mann und ich in die Ratinger Innenstadt, um uns in der Friedrich-Ebert-Realschule die eingehenden Abstimmungsergebnisse für die Stadt Ratingen anzuschauen.
Die Zahlen der Europawahl waren sehr vielversprechend. Bei den Landratswahlen musste sich leider unser Kandidat geschlagen geben. Während das Ergebnis für den Kreistag ebenfalls zufriedenstellend war.
Danach ging es auf einen der Höhepunkte des Abends zu, nämlich die Wahl des Bürgermeisters von Ratingen. Was zunächst wie ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Klaus Konrad Pesch (CDU, SPD, Grüne, FDP) und Harald Birkenkamp von der Bürgerunion aussah, wurde nach und nach zu einem immer deutlicheren Vorsprung für Klaus Konrad Pesch. Deshalb war auch am Ende der Jubel der zahlreichen Unterstützer des Kandidaten groß. Ratingen hat einen neuen Bürgermeister!
Parallel dazu kamen die ersten Ergebnisse der Wahlen zum Stadtrat der Stadt Ratingen herein. Diese waren am Ende nicht ganz so erfreulich wie erhofft. Aber immerhin konnte die SPD ihr Ergebnis um zwei Prozentpunkte verbessern, ihre Ratsmandate verteidigen und auch zwei Wahlkreise direkt gewinnen.
Ein Großteil der Unterstützer von Klaus Konrad Pesch traf sich anschließend im Spanischen Zentrum, um nach der abgefallenen Anspannung ausgiebig zu feiern.
Auch in Heiligenhaus war das Ergebnis der SPD zufriedenstellend, konnte sie doch gegenüber 2009 um mehr als drei Prozentpunkte zulegen. Leider hatte unser Spitzenkandidat trotz einer deutlichen Verbesserung von 4 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl keine Chance den Amtsinhaber Dr. Heinisch abzulösen.
Allerdings verfügt die Heiligenhauser SPD im zukünftigen Stadtrat über einen Sitz mehr, nämlich über zehn Sitze. Gratulation!
Auch bei den Heiligenhauser Genossinnen und Genossen hat sich der unermüdliche Einsatz im zurückliegenden Wahlkampf gelohnt.