Die Situation der S6 ist seit vielen Jahren ein Thema. Sowohl für die Menschen in Heiligenhaus und Ratingen, als auch auf der anderen Seite des Kreises Mettmann in Monheim und Langenfeld, ist die S-Bahn eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen. Zahlreiche Pendler nutzen die Bahn täglich um zur Arbeit, Schule oder zur Universität zu gelangen.
Aktuell mehren sich wieder die Beschwerden über Ausfälle und Verspätungen. Aus diesem Grunde luden die SPD-Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt und Jens Geyer den Vorstand des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, Dr. Klaus Vorgang, Herrn Dirk Rogge von der Deutschen Bahn AG, Herrn Jochen Geis von der DB Regio AG, welche die S6 betreibt sowie Herrn Lothar Ebbers von ProBahn NRW zur Fahrt mit der Linie S6 ein.
Vor Beginn der Fahrt von Ratingen-Hösel nach Langenfeld besichtigte die Gruppe, den Bahnhof Hösel und diskutierte die Problemlage der fehlenden Barrierefreiheit vor Ort. „Beim Bau der Brücke über die Gleise wurden Rollstuhlfahrer, ältere Menschen und Familien mit Kinderwagen einfach außer Acht gelassen. Sie müssen einen Umweg über die 600 Meter lange Brücke machen, um die Gleise auf der anderen Seite zu erreichen,“ fasst Elisabeth Müller-Witt die Problemlage zusammen.
Seit der Beseitigung des schienengleichen Übergangs, ist die Barrierefreiheit nicht mehr gegeben. In einem Schreiben der Regierungspräsidentin wurde das Angebot der Deutschen Bahn dargestellt, außerplanmäßig einen Aufzug zu finanzieren, wenn die Stadt Ratingen die Kosten des Zweiten übernimmt. „Dieses Angebot hat Bürgermeister Birkenkamp ausgeschlagen, offensichtlich ohne die politischen Gremien zu fragen“, so Müller-Witt.
Zu einer möglichen Rampenlösung erklärt die Ratinger Abgeordnete: „Dies wäre eine Alternative, aber auch diese Lösung würde bis 2016 dauern. Solange können die Betroffenen nicht warten!“
Der Landtagsabgeordnete für Hilden, Langenfeld und Monheim Jens Geyer sieht für die Langenfelder Bahnhöfe ähnliche Probleme. „Der Bahnhof Berghausen, mit seiner langen und steilen Treppe, ist für Menschen mit Beeinträchtigungen faktisch überhaupt nicht geeignet und der Aufzug an der Station Langenfeld (Rhld.) ist regelmäßig außer Betrieb. Hier muss die Bahn Abhilfe schaffen“, fordert Geyer.
Natürlich wurden auch die eingesetzten Züge angesprochen. „Die Situation für die Pendler ist nicht befriedigend. Weiterhin werden auf der Strecke alte Züge eingesetzt. Oft sind diese nicht sauber, haben Verspätung oder fallen komplett aus“, skizziert Geyer die Situation.
Ab Ende 2014 soll sich die Situation, nach Angaben der Bahn und des VRR, jedoch verbessern und die alten durch neuere Züge ersetzt werden. Bis dahin wird die Bahn, nach eigenen Angaben, die Züge mit hohem Einsatz warten und pflegen. So ist beispielsweise eine Reinigungszeit von bis zu 72 Stunden vorgesehen, bei durch Sprayern verschmutzten Zügen
„Die Strecke der S6 und ihre Bahnhöfe wird uns noch länger beschäftigen“, fasst Elisabeth Müller-Witt den Tag zusammen. „Eine wirkliche Verbesserung bei der Zuverlässigkeit der Verbindungen werden wohl erst die neuen Züge und ein längst überfälliges neues Stellwerk bringen“, ist sich Jens Geyer sicher.